19. Sonntag im Jahreskreis, 
11. August 2024

10. Aug 2024 | Ankündigungen, GuterGedanke, Spirituelles

In jenen Tagen ging Elija eine Tagereise weit in die Wüste hinein. Dort setzte er sich unter einen Ginsterstrauch und wünschte sich den Tod. Er sagte: Nun ist es genug, Herr. Nimm mein Leben; denn ich bin nicht besser als meine Väter.
Dann legte er sich unter den Ginsterstrauch und schlief ein. Doch ein Engel rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss!
Als er um sich blickte, sah er neben seinem Kopf Brot, das in glühender Asche gebacken war, und einen Krug mit Wasser. Er aß und trank und legte sich wieder hin.
Doch der Engel des Herrn kam zum zweiten Mal, rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Sonst ist der Weg zu weit für dich.
Da stand er auf, aß und trank und wanderte, durch diese Speise gestärkt, vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Gottesberg Horeb.

In jener Zeit murrten die Juden gegen Jesus, weil er gesagt hatte: Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.
Und sie sagten: Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom Himmel herabgekommen?
Jesus sagte zu ihnen: Murrt nicht!
Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag.
Bei den Propheten steht geschrieben: Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen.
Niemand hat den Vater gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen.
Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben.
Ich bin das Brot des Lebens.
Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben.
So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben.
Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.

Liebe Schwestern und Brüder,
an den letzten Sonntagen stand das Brot im Mittelpunkt der Lesungen, so auch heute. In der Lesung aus dem 1. Buch der Könige hörten wir vom Propheten Elia. 
Elia war vollkommen entkräftet, mutlos und er gab sich selbst auf.
Zuvor hatte er sich gegen den sich immer weiter verbreiteten Baals Kult, dem sich mehr und mehr Israeliten zuwandten, gestellt.
Er hatte keine Chance mehr als Prophet zu den Israeliten zu sprechen und die Frau von König Ahab, Isebel, die eine Förderin des Baal Kultes war, trachtete ihm nach seinen Leben. Er war ausgebrannt und wollte nicht mehr leben. Eine Tagesreise in die Wüste, ohne Nahrung kommt einem Todesurteil gleich.
Elia legt sich in der Wüste zu einem Ginsterstrauch, das ist ein niederes dürres Gewächs in der Wüste, das keinen Schatten spendet. Er legt sich hin um zu sterben, er sieht keinen Sinn mehr im Weiterleben.
Da geschieht etwas, womit er sicher nicht gerechnet hat. 
Ein Engel bietet ihm Brot und Wasser an. Elia aß und trank und schlief wieder ein. Doch Gott wollte ihn stärken, für seinen weiteren Weg. Er forderte in durch den Engel nochmals auf zu essen und zu trinken. Was Elias dann auch tat und sich auf den Weg machte.
40 Tage und 40 Nächte ging er durch die Wüste zum Berg Horeb, wo er Gott im Säuseln des Windes begegnete und von ihm neue Aufgaben bekam.
Liebe Schwestern und Brüder, wir sehen hier, dass Gott niemals aufgibt bei uns zu sein, uns zu stärken. Gott berührt uns in unserem Innersten, in unserem Herzen, in unserer Seele, um uns Kraft zu geben.
Viele von uns haben sicher schon Situationen erlebt, in denen Sie nicht mehr wussten, wie sie weitermachen sollen. In solchen Situationen ist es dann besonders wertvoll, wenn uns Menschen, Freunde zur Seite stehen, die uns beim Finden eines Ausweges behilflich sind, gleich eines Engels, der von Gott gesandt ist. Und wer sagt, dass nicht genau dieser Mensch, in diesem Moment, als sein Beistand, uns zur Seite gestellt wird.
Gott wirkt sehr oft durch uns Menschen, wir sind seine Glieder hier auf Erden und jeder von uns kann als Engel des Herrn wirken. Sie und Sie und auch ich.
Die Kraft zu diesem Wirken gibt uns vor allem auch Jesus, wie wir im heutigen Evangelium gehört haben. Der Evangelist Johannes verstärkt in dieser Perikope seines Evangeliums Jesu Bild als das Brot des Lebens.
Johannes ist sehr bewusst, wie sehr die Menschen verstehen, wie lebensnotwendig Brot ist, in der einfachsten Form aus Weizen, Wasser und Salz.
Brot ermöglicht Leben, um wieviel mehr Leben ermöglicht uns Jesus, wenn er für uns Brot ist. 
Jesus meint nicht nur, wenn er sagt „Ich bin das Brot des Lebens“, dass er uns körperlich stärkt, so wie bei der Speisung der 5000. Sondern, dass er Nahrung für unser geistliches Wachstum ist.
Wir werden von ihm darin gestärkt ihm nachzufolgen, seinen Weg, den er uns als Mensch unter Menschen gezeigt hat, fortzusetzen.
Jesus hat seinen Jüngern und damit auch uns, am Abend als er zum letzten Mal mit ihnen Mahl hielt, etwas ganz Wichtiges mitgegeben. Er hat mit ihnen das Brot geteilt und gesagt „Das ist mein Leib, der für euch hingeben wird“ und hat sie aufgefordert das Brot im Gedächtnis an ihn zu teilen.
Über 2.000 Jahre stärken wir uns jeden Sonntag durch dieses, in der Eucharistiefeier gewandelte, Brot.
Jesus spendet uns immer wieder seine Kraft, durch die wir unseren Weg in seiner Nachfolge kraftvoll und in Liebe fortsetzen können.
In der Gewissheit, dass Gott uns nicht fallen lässt, sondern immer wieder, so wie er es bei Elias getan hat, aufrichtet.

Ihr Diakon, Gerhard Hladky

Kontakt

Pfarre Kagraner Anger

Kagraner Anger 26
1220 Wien

Tel: +43 1 203 23 57
EMail: office@pfarrekagraneranger.at

Kanzleizeiten

Montag, Dienstag, Mittwoch und
Donnerstag 9.00 - 12.00 Uhr
Freitag 14.00 - 17.00 Uhr

Außerhalb dieser Zeiten sprechen Sie Ihr Anliegen bitte auf den Anrufbeantworter oder Sie schreiben uns eine E-Mail.

► Berichte/Bilder

► Gottesdienste

► Caritas

Archive