21. Sonntag im Jahreskreis, 
25. August 2024

24. Aug 2024 | Ankündigungen, GuterGedanke, Spirituelles

In jenen Tagen versammelte Jósua alle Stämme Israels in Sichem; er rief die Ältesten Israels, seine Oberhäupter, Richter und Aufsichtsleute zusammen und sie traten vor Gott hin.
Josua sagte zum ganzen Volk: Wenn es euch nicht gefällt, dem Herrn zu dienen, dann entscheidet euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter jenseits des Stroms dienten, oder den Göttern der Amoríter, in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen.
Das Volk antwortete: Das sei uns fern, dass wir den Herrn verlassen und anderen Göttern dienen.
Denn der Herr, unser Gott, war es, der uns und unsere Väter aus dem Sklavenhaus Ägypten herausgeführt hat und der vor unseren Augen alle die großen Wunder getan hat. Er hat uns beschützt auf dem ganzen Weg, den wir gegangen sind, und unter allen Völkern, durch deren Gebiet wir gezogen sind. Auch wir wollen dem Herrn dienen; denn er ist unser Gott.

In jener Zeit sagten viele der Jünger Jesu, die ihm zuhörten: Diese Rede ist hart. Wer kann sie hören?
Jesus erkannte, dass seine Jünger darüber murrten, und fragte sie: Daran nehmt ihr Anstoß?
Was werdet ihr sagen, wenn ihr den Menschensohn aufsteigen seht, dorthin, wo er vorher war?
Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und sind Leben. Aber es gibt unter euch einige, die nicht glauben.
Jesus wusste nämlich von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer ihn ausliefern würde. Und er sagte: Deshalb habe ich zu euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist.
Daraufhin zogen sich viele seiner Jünger zurück und gingen nicht mehr mit ihm umher. Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt auch ihr weggehen?
Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.
Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.

Liebe Schwestern und Brüder,
die Lesung aus dem Buch Josua und die Perikope des heutigen Evangeliums haben eine gemeinsame Botschaft. Diese lautet, Ihr müsst euch entscheiden welchen Weg ihr gehen möchtet.
Josua erkannte welchen Einfluss die verschiedenen Religionen, die in dem Land der Amoriter, das sie besiedelten, vorherrschten, auf die Israeliten hatte. Vor allem der Baal Kult, dem die Amoriter huldigten. Deshalb rief er die Ältesten, die Oberhäupter und die Richter aller Stämme Israels zusammen und forderte sie auf sich zu entscheiden. Sich zu entscheiden weiterhin dem Herrn, also Jahwe zu folgen, oder den Göttern der Ägypter und der Amoriter. Nachdem das Volk aufgezählt hat, was Jahwe alles für sie getan hatte, bekannten sie sich zu ihm, zu Jahwe, ihrem Gott.
Diese Gefahr des Abfalls vom Glauben des Volkes Israel war ja nicht das erste Mal der Fall. Während der 40-jährigen Reise in das gelobte Land, standen die Israeliten mehrfach davor sich von Jahwe abzuwenden. Sie warfen Mose vor, sie in das Verderben zu führen.
Doch der Herr tat wiederholt machtvolle Zeichen, die seinem Volk zeigten, dass er mit ihm ist.
Ich möchte hier beispielhaft nur das Manna, das vom Himmel herabkam und den Fels, aus dem frisches Wasser sprudelte, erwähnen.
Der Herr hat immer wieder durch diese und viele andere Zeichen JA zu seinem Volk gesagt, JA zu jenem Volk, das ihm immer wieder den Rücken kehrte.
Das stärkste Zeichen, das Gott selbst setzte, war, als er als Mensch durch seinen Sohn in unsere Welt kam. Als Mensch unter Menschen. Jesus lebte mit den Israeliten, mit allem was das damalige Leben so an Härten und Erschwernissen mit sich brachte. Das Leben als einer unter ihnen, machte es für manche auch so schwierig seine Botschaft zu verstehen. Er war ja einer von ihnen, hörten wir sie in den Evangelien-Lesungen der letzten Sonntage sagen.
Wir hörten auch davon, dass sie zu murren begannen und darüber erbost waren, dass Jesus davon sprach, dass er Gottes Sohn ist und sie sein Fleisch und Blut essen und trinken sollten. Sie verstanden nicht, was er ihnen sagen wollte. Nämlich, dass es sein ganzes Wesen ist, das die Menschen aufnehmen sollen. Gemeint ist damit seine Ausstrahlung, seine Wunder, seine Botschaft.
Das hat er in seiner Brot Rede versucht auszudrücken. Er weist in dieser Rede nochmals darauf hin, dass das irdische Brot nur im Leben satt macht. Jesus erwähnt beispielhaft das Manna und die Speisung der 5000. Dieses Brot sättigt nur in diesem Moment.
Er, Jesus ist aber das Brot das wirklich sättigt, das den Menschen ganzheitlich sättigt. Nämlich auch die Seele und den Geist.
Jesus sagt auch, derjenige der ihn und seine Botschaft aufnimmt, der wird ewig Leben. 
Bei seinem Vater und ihm. Diese Botschaft finden wir auch in der Begräbnis Liturgie wieder, dass Jesus zusagt, dass wir bei seinem und unserem Vater mit ihm weiterleben werden.
All das was Jesus in der Brot Rede über sich und Gott sagte, war selbst für viele seiner Jünger nicht nachvollziehbar und sie wandten sich von ihm ab. So fragte Jesus die Zwölf, ob sie auch gehen möchten.
Diese Frage stellt uns Jesus auch heute noch: „Wollt ihr auch gehen?“
Wir stehen heute in unserer Kirche vor einer ähnlichen Situation wie Jesus vor 2.000 Jahren. Viele verstehen seine Botschaft nicht mehr und wenden sich ab. Wir erreichen viele nicht mehr mit seiner Botschaft der Liebe und der Hoffnung.
Sollen wir, die wir hier versammelt sind deshalb aufgeben, uns zurückziehen, resignieren?
 Jesus hat genau gewusst, wohin ihn sein Weg führen wird und ist ihn trotzdem gegangen.
Jesus kannte den Weg, wir nicht so genau. Nehmen wir auch weiterhin unseren Mut zusammen und gehen diesen Weg mit Gott im Vertrauen auf Jesus.
Dass wir auf unserem Glaubensweg immer wieder zweifeln, vielleicht manchmal auch straucheln werden, verbindet uns in besonderer Weise mit dem Volk Israel und den Jüngern, die auch zweifelten und sich dann doch immer wieder für den Weg mit Jesus, mit Gott entschieden haben.
Im gemeinsamen Gottesdienst bekennen wir uns immer wieder für den Weg mit Gott. Indem wir in unserer heutigen Feier das „Brot des Lebens“, wie Jesus von sich selbst sprach, mit der Heiligen Kommunion, in uns aufnehmen, stärken wir uns für unseren geistlichen Weg im Glauben.
„Jesus, du bist das Brot des Lebens das uns zu Gott führt. 
Du wirkst in uns und durch uns“. Amen

Ihr Diakon, Gerhard Hladky

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