Weihnachten – Hochfest der Geburt des Herrn, 25. Dezember 2025

25. Dez. 2025 | Advent, Ankündigungen, GuterGedanke, Spirituelles

Kurzfassung

Im Anfang war das Wort
und das Wort war bei Gott
und das Wort war Gott.
Dieses war im Anfang bei Gott.
Alles ist durch das Wort geworden
und ohne es wurde nichts, was geworden ist.
In ihm war Leben und
das Leben war das Licht der Menschen.
Und das Licht leuchtet in der Finsternis
und die Finsternis hat es nicht erfasst.
Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet,
kam in die Welt.
Er war in der Welt
und die Welt ist durch ihn geworden,
aber die Welt erkannte ihn nicht.
Er kam in sein Eigentum,
aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.
Allen aber, die ihn aufnahmen,
gab er Macht, Kinder Gottes zu werden,
allen, die an seinen Namen glauben,
die nicht aus dem Blut,
nicht aus dem Willen des Fleisches,
nicht aus dem Willen des Mannes,
sondern aus Gott geboren sind.
Und das Wort ist Fleisch geworden
und hat unter uns gewohnt
und wir haben seine Herrlichkeit geschaut,
die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater,
voll Gnade und Wahrheit.

Liebe Schwestern und Brüder im Glauben,

Schon als Kind hat mich diese Bibelstelle fasziniert. Sie hat mich förmlich in den Bann gezogen. Sie war für mich Rätselhaft, geheimnisvoll und hat mich ehrfürchtig werden lassen. Vor allem dann, wenn ich mit meiner Großmutter in ihrer Kirche im 3. Bezirk in der Herz Jesu Kirche war. In dieser großen alten Kirche wirkte diese Bibelstelle noch einmal ergreifender.
Mich faszinierte das Wortspiel und die Gedanken von Wort, Licht und Finsternis.
Und wie ist die Bibelstelle für mich heute?  Ich bin immer noch ergriffen und finde sie großartig geschrieben.
Es erinnert mich an eine Ouvertüre einer Oper, wo man schon nach ein paar Takten weiß, um welche Oper es geht. So auch bei dieser Bibelstelle: Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Bei diesem Satz wissen wir, das ist der sogenannte Prolog, also der Auftakt des Johannesevangeliums.
Die Menschwerdung Gottes in Jesus ist im Johannesevangelium so ganz anders geschrieben, als es bei Lukas und Matthäus der Fall ist.
Es ist abstrakt, mit Bildern und Symbolen bekleidet, fast philosophisch.

Im Zusammenhang mit dem heutigen Prolog finde ich es immer wieder großartig und bemerkenswert wie das Neue Testament mit dem AT verknüpft ist und Glaubenserfahrungen, die die Menschen in der Zeit vor Jesus gemacht haben, (auch wenn sie 100te von Jahren her sind) immer wieder in die Schriften der Evangelien hineinfließen. Der Blick darauf, kann uns den Horizont erweitern.

Am Beginn dieses Prologs greift Johannes eben die Erfahrungen der Menschen aus dem A.T. auf, und geht zum Ursprung, zur Genesis. Genesis kommt aus dem griechischen und heißt übersetzt Ursprung. Beim Ursprung geht es um die Erschaffung der Welt. Ganz am Beginn der Bibel heißt es: Am Anfang erschuf Gott Himmel und Erde
Wie hat Johannes seinen Prolog begonnen? Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott.
Von Gott geht also von Anfang an das Wort aus und diesen Gedanken greift Johannes auf und baut so seinen Prolog auf. Er möchte uns vermitteln, dass etwas Großartiges geschehen ist, dass mit der Menschwerdung Gottes in Jesus die Krönung der Schöpfung begonnen hat. Es ist also ein Neubeginn, ein Hinweis auf eine neue Zeit, auf etwas Unwiderrufliches, das die Welt verändern wird.
Schon in der Schöpfungsgeschichte erfahren wir: Gott haucht mit seinem Wort Leben ein.
Die Erde war wüst und wirr und Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser
Gott sprach es werde Licht. Und es wurde Licht – erster Tag.
Das Licht wurde also an den ersten Tag gestellt um deutlich zu machen: Ohne Licht geht gar nichts, ohne Licht gibt es kein Leben.
Diese Erfahrung aus den alten Schriften überträgt Johannes nun auch auf die Menschwerdung Gottes in Jesus: Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts was geworden ist. In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden.
Jesus ist also das wahre Licht der Welt und ihn brauchen wir für unser Dasein.

Der nächste Satz im Prolog ist bis zum heutigen Tag hochaktuell:
Die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.
In dem Satz wird schon etwas vorweggenommen, was Jesus in seiner Verkündigungszeit alles erleben wird.
Heute ist es nicht anders. Wie schwer es ist, sich dem Licht zuzuwenden und nicht im Finsteren zu bleiben, erleben wir Tag für Tag im Kleinen wie im Großen. Dabei würde es uns so gut tun uns dem Lichte zuzuwenden, uns anscheinen zu lassen. Das Leben auszurichten auf das Licht. Wir würden in unserem Umfeld, in der Gesellschaft, in der Welt viel mehr Wärme spüren und sie weitergeben.
Der Prolog gipfelt in dem Satz Und das Wort ist Fleisch geworden.
Also Gott selbst ist in Jesus Mensch geworden. So wie Sie und ich.
Und weiter heißt es: Und es hat unter uns gewohnt.
Er hat sich all den menschlichen Bedingungen ausgesetzt, bis zum bitteren Ende. Er hat miterlebt was Menschen für Bedürfnisse, Sorgen, Ängste haben. Er ist uns auf Augenhöhe begegnet. Und das gilt bis zum heutigen Tag.  

Wir feiern ein unglaubliches Fest: Gott ist Mensch geworden. In einem Kind in ganz ärmlichen Verhältnissen und da können wir voll Freude und Jubel einstimmen in den nächtlichen Lobpreis der Engel der himmlischen Heere: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens“.

 

Ihre Alexandra Hladky

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