Erscheinung des Herrn, 6. Jänner 2022

5. Jan 2022 | Ankündigungen, GuterGedanke, Spirituelles

Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, siehe, da kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.
Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem. Er ließ alle Hohepriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Christus geboren werden solle.
Sie antworteten ihm: in Betlehem in Judäa; denn so steht es geschrieben bei dem Propheten:
Du, Betlehem im Gebiet von Juda, bist keineswegs die unbedeutendste unter den führenden Städten von Juda; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, der Hirt meines Volkes Israel.
Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war.
Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach dem Kind; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige!
Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen.
Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt.
Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.
Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.

Liebe Schwestern und Brüder!
Hat man früher einen Buben gefragt, was er werden will, war die Antwort: Lokführer! Fragt man heute: Elektrotechniker oder Pilot! Wer schon einmal in ein Cockpit, in die Kanzel eines Flugzeuges geschaut hat, der konnte vielleicht nichts anderes sagen als: Wahnsinn, diese vielen Schalter und Druckknöpfe, Messgeräte, Lämpchen, Tasten und Geräte!
Aber all diese Geräte wären nutzlos, wenn der/die Pilot/in sich nicht auf das Radar verlassen könnte. Damit kann man das Flugzeug durch Nacht und Nebel sicher am Ziel landen. Und was haben die Kapitäne vor Jahrhunderten und Jahrtausenden gemacht, wo es noch kein Radar gegeben hat? Um mit ihren Segelschiffen im sicheren Hafen zu landen, haben sie sich nach den Sternen, nach der Sonne oder dem Mond orientiert.
Ein Stern spielt im Wort Gottes heute eine große Rolle, dem die Weisen aus dem Morgenland gefolgt sind. Wir kennen diese Geschichte, wir hören sie jedes Jahr. Matthäus, der Evangelist, will uns kein Märchen erzählen, sondern verkünden, wie ein Herold in der Antike, der eine Siegesbotschaft auszurichten hatte. Von seinem Denken kommt er ganz vom Alten Testament her. Der wahre Mose, der immer bleiben wird, ist Jesus Christus. Er ist der endgültige Sieger. Dies verkündet er einer kleinen, verängstigten Christengemeinde in Syrien, die nicht weiß, ob sie überleben wird. Er macht den Christen Mut und sagt ihnen, wie alle Wüstenwege ausgehen.
Wir haben einen Stern gesehen! Auf dieses WIR kommt es an! Die anderen haben diesen Stern vielleicht auch gesehen, aber nicht hingesehen oder weggeschaut. Stern, das heißt für Orientalen: Wegweiser! Das Entscheidende ist, dass man die Richtung kennt. Wer alles mögliche anschaut, allem möglichen nachläuft, der kann leicht die Orientierung verlieren.
Wir sind gekommen, ihn anzubeten: Sehen ist mehr als nur schnell hinschauen. Das wirkliche Sehen kann alle Pläne über den Haufen werfen. Wie es bei Lukas heißt, der vom Samariter berichtet: Er sah ihn da liegen und half ihm. Das Hinsehen hat etwas mit Barmherzigkeit zu tun. Die große Masse hat dafür keine Antenne mehr.
Wo ist der neugeborene König der Juden? Unmittelbar vor dem Ziel ist der Stern erloschen. Es kann sein, dass man unmittelbar vor dem Ziel aufgeben möchte: Ich kann das nicht! Es hat ja doch keinen Sinn! Viele Heilige haben das ausgiebig erfahren.
Die Weisen haben beim Falschesten aller Falschen gefragt — König Herodes, bei diesem machtbesessenen Unmenschen, der sogar seine Frau und seine Söhne umgebracht hat, nur um die Macht nicht zu verlieren.
Auch weisen und klugen Menschen kann es passieren, etwas falsch zu machen. Es gibt so viele Wege und Richtungen im Leben! Als sie den Stern sahen, hatten sie große Freude! Warten können, Geduld haben, wurde belohnt.
Søren Kierkegaard hat einmal gesagt: Früher wussten die Menschen wenig, aber das Wenige bewegte sie tief. Heute wissen sie viel, aber das Viele bewegt sie nur oberflächlich.
Wie recht er hat! Wir haben heute viel Oberfläche, aber wenig Tiefe. Die Flut von Informationen kann niemand mehr verarbeiten.
Ich habe Piloten erwähnt, die ihre Geräte beherrschen müssen. Aber am Wichtigsten ist, dass man sein Ziel nicht aus dem Auge verliert. Die Magier haben durch den Stern ihr Ziel erreicht, sie haben zu Jesus gefunden. Gott hat uns Jesus gesandt, damit wir unser Ziel nicht aus den Augen verlieren. Wer mit Jesus in das neue Jahr hineingeht, der kann nicht in die Irre gehen und ist auf dem Weg zu Gott!

Ihr
Heribert Hatzl
Pfarrvikar

Pfarrkaffee
Die 3 Weisen folgten dem Stern, der ihnen den Weg leuchtete.
„Ihr habt uns geöffnet die Tür, als heilige 3 Könige stehen wir hier:
Die Liebe, die uns Gott gebracht,
die sei euch allen zugedacht.
Vater, segne dieses Haus
und alle die gehen ein und aus!“
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