14. Sonntag im Jahreskreis, 
6. Juli 2025

5. Juli 2025 | Ankündigungen, GuterGedanke, Spirituelles

In jener Zeit suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus und sandte sie zu zweit vor sich her in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte.
Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden! Geht! Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemanden auf dem Weg! Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes: Friede diesem Haus! Und wenn dort ein Sohn des Friedens wohnt, wird euer Friede auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren.
Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, ist seines Lohnes wert. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes!
Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt.
Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt ihnen: Das Reich Gottes ist euch nahe!
Wenn ihr aber in eine Stadt kommt, in der man euch nicht aufnimmt, dann geht auf die Straße hinaus und ruft: Selbst den Staub eurer Stadt, der an unseren Füßen klebt, lassen wir euch zurück; doch das sollt ihr wissen: Das Reich Gottes ist nahe. Ich sage euch: Sodom wird es an jenem Tag erträglicher ergehen als dieser Stadt.
Die Zweiundsiebzig kehrten zurück und sagten voller Freude: Herr, sogar die Dämonen sind uns in deinem Namen untertan.
Da sagte er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz aus dem Himmel fallen.
Siehe, ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und über die ganze Macht des Feindes. Nichts wird euch schaden können.
Doch freut euch nicht darüber, dass euch die Geister gehorchen, sondern freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind!

Liebe Schwestern und Brüder,
Was spielt sich denn im Lukas-Evangelium vor dem heutigen Evangelium alles ab?
Jesus ist mit seinen engsten Mitarbeitern auf dem Weg hinauf nach Jerusalem und wollte in Samarien einkehren. Es hatte jedoch keiner ein Interesse Jesus und seine Gefolgschaft aufzunehmen. Jesus hat also beinharte Ablehnung erfahren. Seine Jünger waren so empört, dass sie den Bewohnern am liebsten drastische Konsequenzen zukommen lassen wollten. Daraufhin hat sie Jesus scharf zu Recht gewiesen.
Sie zogen weiter und Jesus wurde von einem sehr motivierten Mann angesprochen, der unbedingt Jesus nachfolgen wollte. Jesus gab zu bedenken, dass das nicht so einfach ist und herausfordernd sein kann. Der Mann sagte, das ist kein Problem er muss nur vorher seinem verstorbenen Vater die letzte Ehre erweisen, worauf ihm Jesus mit dem Satz: „Lass die Toten ihre Toten begraben“. verständlich machte, dass das Reich Gottes jetzt verkündet werden soll. Einem anderen der ihm nachfolgen wollte sagt er: Wer anfängt für Gottes neue Welt zu arbeiten und sich dann durch irgendetwas ablenken lässt, ist für diese Aufgabe nicht geeignet.“
Wir merken also, dass sich die Themen – keinen Aufschub bei der Verkündigung und es soll dabei keine Ablenkung geben – wie ein roter Faden bis zu unserem heutigen Evangelium durchzieht.
Wie beginnt Jesus nun seine Anweisungen, nachdem er bemerkt hat, dass die Ernte groß ist, es viel Arbeit gibt, aber wenig Arbeiter.
Es beginnt mit dem Wort geht! Sie sollen also gleich loslegen. 
Nicht noch etwas erledigen, nicht Abschied nehmen, sich nicht bequem machen. Nein, einfach jetzt beginnen, sich in Bewegung setzen. 


Und gleich darauf kommt das Wort siehe; Es scheint so, als bräuchte er die ganze Aufmerksamkeit, weil es wichtig ist. Er spricht nun von Bilder und Symbolen, die die Gesendeten sofort verstehen. „Ich sende euch wie Schafe unter die Wölfe“. Es kann also sehr ungemütlich werden, sie können nicht freundlich aufgenommen werden. Er schenkt ihnen reinen Wein ein und spricht aus den Erfahrungen, die er selber gemacht hat.
Sie sollen keinen Geldbeutel mitnehmen – sie sollen also auf das warten, was sie von den Leuten bekommen und sich nicht selber etwas kaufen. Eine Haltung der Dankbarkeit den Menschen und Gott gegenüber kann hier eingeübt werden.
Keine Vorratstasche – Hamstern war also nicht gefragt. Auch hier eine Einübung in eine Haltung hinein, die in der Nachfolge Christi von Bedeutung ist.
„Grüßt niemanden auf dem Weg“. Bin ich da nicht unhöflich? Nach orientalischem Verständnis blieb es nicht nur beim Gruß, sondern man nahm sich Zeit und sprach über Gott und die Welt. Und das wollte anscheinend Jesus nicht, dass sich die Jünger verzetteln. Keine Ablenkung, sie sollen zügig vorankommen. Jetzt ist das Reich Gottes da und das sollen viele Menschen erfahren.
Keine Sandalen – sie stehen für Schutz. Ohne Sandalen spürt man die Hitze, die Steine, Unebenheiten viel mehr. Das kann ordentlich weh tun. „Wer gibt im Letzten nun Schutz“, kann bei so einer Anleitung die Frage sein.
„Friede diesem Haus“ sollen sie zu allererst sagen. Der Friedensgruß dient als Erkennungszeichen der Überbringer der frohen Botschaft. Friede ist ihr Gastgeschenk.
Erinnern wir uns, welche Worte Papst Leo XIV auf dem Petersplatz gesprochen hat. „Der Friede sei mit euch“
Die Gesendeten sollen sich nicht viel Gedanken machen, wenn der Friedensgruß nicht angenommen wird. Er verfliegt nicht, er kehrt zu ihnen wieder zurück. Das ist ein wirklich hilfreicher und schöner Gedanke – auch für uns.
Jesus gibt also den Mitarbeitern eine Anleitung mit, wie sie am besten den Verkündigungs- und Heilungsdienst übernehmen können. Aus dieser Haltung heraus kann der Glaube an Jesus und Gott gestärkt und vertieft werden. 
Mit ihrem Kommen und ihrem Tun vor Ort machen die Jünger Jesu sichtbar. 
Sie geben persönliches Zeugnis ab für das was Jesus ist und tut.

Zu diesem Dienst sind auch wir berufen. Auch wir sind Boten Gottes. Wir sind aufgerufen das Reich Gottes zu verkünden und uns um unsere Mitmenschen zu kümmern, ihnen zu helfen und einen Prozess der Heilung in Gang zu bringen. Die Anleitung, die Jesus seinen Mitarbeitern gegeben hat, müssen wir auf unsere Jetztzeit übertragen.

 Ihre Alexandra Hladky

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