23. Sonntag im Jahreskreis, 4. September 2022

4. Sep 2022 | Ankündigungen, GuterGedanke, Spirituelles

In jener Zeit begleiteten viele Menschen Jesus; da wandte er sich an sie und sagte: Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein.
Wer nicht sein Kreuz trägt und hinter mir hergeht, der kann nicht mein Jünger sein. Denn wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und berechnet die Kosten, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen?
Sonst könnte es geschehen, dass er das Fundament gelegt hat, dann aber den Bau nicht fertigstellen kann. Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten und sagen: Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen.
Oder wenn ein König gegen einen anderen in den Krieg zieht, setzt er sich dann nicht zuerst hin und überlegt, ob er sich mit seinen zehntausend Mann dem entgegenstellen kann, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt?
Kann er es nicht, dann schickt er eine Gesandtschaft, solange der andere noch weit weg ist, und bittet um Frieden.
Ebenso kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.

Liebe Schwestern und Brüder!

Ein hartes Wort Jesu: Keiner von euch, der nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet, kann mein Jünger sein!
Ich versuche durch eine Geschichte zu erklären, was gemeint ist:
Die Sonne zog am Himmel, heiter und stolz auf ihrem Feuerwagen. Voller Freude streute sie ihre goldenen Strahlen nach allen Seiten. Da ärgerte sich eine graue, schlecht gelaunte Wolke, die murrte: „Verschwenderin, Vergeuderin, wirf deine goldenen Strahlen nur weg. Du wirst schon sehen, was du am Schluss übrig hast!“
Jede kleine Traube, die am Weinstock reifte, holte sich immer wieder einen Sonnenstrahl. Jeder Grashalm, jede Blume, jedes Tier, ja alle Menschen nahmen die warmen Sonnenstrahlen auf.
Da murrte die Wolke wieder: „Lass dich nur von allen ausrauben. Du wirst schon sehen, wie sie es dir danken, wenn du nichts mehr hast.“
Die Sonne aber setzt ihre Reise fort und verschenkte großzügig nach allen Seiten Millionen ihrer Strahlen. Erst als es Abend wurde, begann sie ihre Strahlen zu zählen, wieviele ihr noch geblieben waren. Und siehe, es fehlte kein einziger — aber wirklich kein einziger Strahl.
Die graue Wolke von Staunen und Zorn übermannt, platzte in lauter eisige Hagelkörner auseinander.
Die Sonne tauchte fröhlich ins Meer, um am nächsten Tag wieder ihre Strahlen zu verschenken.
Das meint Jesus: Geh mit den Dingen, die du hast, großzügig um. Auch mit deiner Zeit, mit deinen Fähigkeiten. Setz sie für andere ein. Mach es wie die Sonne, die ihre Strahlen an alle verschwendet und nicht wie die Wolke, die meint, es zahlt sich nicht aus, an andere zu denken.
Leider denken heute zu viele Menschen wie die Wolke: Mir schenkt auch keiner etwas. Rücksicht nehmen, zurück stecken — nein, dann zieht dir der andere ja das Fell über die Ohren.
Würden alle Menschen so denken, wie kalt wäre unser Leben. Doch wie schön ist das Leben, wenn wir immer wieder Menschen begegnen, die ein Herz für andere haben. Die sich Zeit nehmen, die Zuhören können, die Verständnis zeigen, die nicht unbedingt ihre Ideen durchsetzten möchten, sondern auch andere zu Wort kommen lassen.

Jesus geht es nicht um den materiellen Besitz, vielmehr: 
Verschenke deine Zeit an andere. Mach die Augen auf, wo du gebraucht wirst. Dann wir dein Leben wie die Sonne, die allen Licht und Wärme spendet.

Ihr
Heribert Hatzl
Pfarrvikar

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