Ostersonntag
, 31. März 2024

31. Mrz 2024 | Ankündigungen, Fastenzeit, GuterGedanke, Spirituelles

In jenen Tagen begann Petrus zu reden und sagte:
Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in Galiläa, nach der Taufe, die Johannes verkündet hat: wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm.
Und wir sind Zeugen für alles, was er im Land der Juden und in Jerusalem getan hat. Ihn haben sie an den Pfahl gehängt und getötet.
Gott aber hat ihn am dritten Tag auferweckt und hat ihn erscheinen lassen,
zwar nicht dem ganzen Volk, wohl aber den von Gott vorherbestimmten Zeugen: uns, die wir mit ihm nach seiner Auferstehung von den Toten gegessen und getrunken haben.
Und er hat uns geboten, dem Volk zu verkünden und zu bezeugen: Dieser ist der von Gott eingesetzte Richter der Lebenden und der Toten.
Von ihm bezeugen alle Propheten, dass jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen die Vergebung der Sünden empfängt.

Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war.
Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem anderen Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Sie haben den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin sie ihn gelegt haben.
Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab;
sie liefen beide zusammen, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab.
Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging jedoch nicht hinein.
Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Haupt Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle.
Da ging auch der andere Jünger, der als Erster an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte.
Denn sie hatten noch nicht die Schrift verstanden, dass er von den Toten auferstehen müsse.

Liebe Schwestern und Brüder im Herrn!
„Jesus lebt“, diese Botschaft haben wir soeben in der Lesung aus der Apostelgeschichte und der Perikope des Johannes Evangeliums gehört.
Petrus hat im Haus des Hauptmanns Kornelius, ihm und seinen Verwandten und Freunden, die Heiden waren, das Leben Jesu bis zu seiner Auferstehung dargelegt. Das geschah schon einige Zeit nach der Auferstehung Jesu.
Viel unmittelbarer am Ereignis des Leidens und des Kreuzestodes Jesu befindet sich die Perikope des heutigen Evangeliums.
Jesus ist gerade erst gestorben und in das Grab gelegt worden.
Fassungslosigkeit, Trauer und aller Visionen und Hoffnungen beraubt — so muss es den Jüngern und Frauen, die Jesus folgten gegangen sein.
Mit dieser Trauer und Hoffnungslosigkeit geht Maria von Magdala zum Grab Jesu, um ihn noch einmal zu sehen und den letzten Dienst der Salbung an ihm zu verrichten.
Am Grab angekommen, ist es leer. Der Stein ist weggerollt und an der Stelle wo Jesus lag, war niemand.
Als Maria mit Petrus und den anderen Jünger zum Grab zurückkam, gingen Petrus und der andere Jünger in das Grab und sahen, dass die Stelle leer war, aber die Leinenbinden auf der Grabstelle lagen und das Schweißtuch zusammengebunden an einem besonderen Ort.
Für mich sind die säuberlich aufgelegten Leinenbinden und das zusammengelegte, an einen besonderen Ort liegende Schweißtuch ein Zeichen dafür, dass Jesus alles irdische abgelegt hat, da er es dort, wohin er jetzt geht, nicht mehr braucht. 
Er hat sich verwandelt, Jesus existiert auf einer neuen, anderen Ebene.
Das erinnert mich an den Schmetterling, der seinen Kokon verlässt und zurücklässt, weil er sich jetzt entfaltet und sich in die Leichtigkeit des Himmels erheben kann. Er ist immer noch dasselbe Wesen, aber verwandelt in einen wunderbaren Schmetterling.
Petrus sah zwar, als er im Grab stand, was passiert war und der andere Jünger glaubte, aber beide verstanden noch nicht, dass Jesus auferstanden war. Sie kehrten, nachdem sie alles gesehen hatten, nach Hause zurück. Die Männer gingen heim, wahrscheinlich mit Zweifel, Traurigkeit, Wut und dem Gefühl der Resignation.
Für mich ist das besondere, dass Maria beim Grab blieb und dort um Jesus weinte und trauerte und so die Engel wahrnahm die zu ihr sprachen. Nachdem sie ihnen ihr Leid klagte wurde sie von Jesus angesprochen, den sie aber nicht sofort erkannte.
Erst als er sie mit ihrem Namen ansprach, erkannte sie ihn. Er offenbarte ihr, dass er zu seinem Vater und unseren Vater, zu seinem und unserem Gott geht.
Aus dieser Begegnung schöpfte Maria Hoffnung und Vertrauen. Als Verstehende konnte sie diese Botschaft zu den Jüngern bringen.
Maria von Magdala war, die Apostelin der Apostel, so formulierte es Augustinus und Papst Franziskus bezeichnete sie 2016 als Apostelin, die den Aposteln gleichgestellt ist.
Tatsächlich hat sie als erste begriffen und erfahren, dass Jesus auferstanden ist, weil sie am Grab geblieben ist und um Jesus trauerte und weinte. Maria hat eine neue, hoffnungsvolle Perspektive bekommen, da sie sich Jesus zuwandte und ihn erkannte.
Sie hat sich vom auferweckten Herrn berühren lassen.
Lassen wir uns auch berühren, von Jesus, der mitten unter uns lebt.
Lassen wir uns mitreißen, von dem Gedanken daran, dass Maria den Jüngern mit Freude und Begeisterung von der Begegnung mit dem auferweckten Jesus berichtete.
Gehen wir hinaus und erzählen den Menschen von Jesus, der bei Gott und uns lebt.
Rufen wir mit Freude und Begeisterung: „ Halleluja, Jesus lebt“.

 

Ihr Diakon,
Gerhard Hladky

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