Ostermontag
, 10. April 2023

10. Apr 2023 | Ankündigungen, GuterGedanke, Spirituelles

Nachdem die Frauen die Botschaft des Engels vernommen hatten, verließen sie sogleich das Grab voll Furcht und großer Freude und sie eilten zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden.
Und siehe, Jesus kam ihnen entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße.
Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen und dort werden sie mich sehen.
Noch während die Frauen unterwegs waren, siehe, da kamen einige von den Wächtern in die Stadt
und berichteten den Hohepriestern alles, was geschehen war. Diese fassten gemeinsam mit den Ältesten den Beschluss, die Soldaten zu bestechen. Sie gaben ihnen viel Geld und sagten: Erzählt den Leuten: Seine Jünger sind bei Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen.
Falls der Statthalter davon hört, werden wir ihn beschwichtigen und dafür sorgen, dass ihr nichts zu befürchten habt.
Die Soldaten nahmen das Geld und machten alles so, wie man es ihnen gesagt hatte. Und dieses Gerücht verbreitete sich bei den Juden bis heute.

Sehr geehrte Schwestern und Brüder in Glauben!

Jedes Jahr freue ich mich auf dieses Evangelium, jedes Jahr berührt es mich aufs Neue. Es berührt mich deshalb so, weil es so geschrieben ist, wie wir es auch in unserem Alltag immer wieder erleben.
Die Formulierungen und Bilder, die verwendet wurden, sind uns heute genauso vertraut und ich selbst fühle mich auch gleich eingeladen mitzugehen.
Die zwei Jünger gehen von Jerusalem weg. Es ist der Ort der Sehnsucht, der Ort der Frieden verheißt, der Ort der Anbetung Gottes. Sie gehen weg, weil sie es nicht mehr aushalten. Sie möchten den Ort hinter sich lassen, weil die Enttäuschung so groß ist. Sie müssen Abstand gewinnen. Es ist einfach zu viel. Es geht nicht jeder für sich alleine, sondern sie sind zu zweit unterwegs und marschieren Richtung Emmaus, das sind ungefähr 10 Kilometer und lassen ihre ganze Hoffnung zurück. 

Sie gehen in ihrer Trauer und Enttäuschung entlang des Weges und sind mit ihren Gefühlen, so beschäftigt, dass ihre Augen gehalten sind. Es ist eine Aussage, die mehr als das ausdrücken möchte. Es drückt die gesamt Verfassung dieser beiden Männer aus. Sie sind so in sich gekehrt, dass ihre Augen, aber auch ihr Inneres, ihr Herz nicht mitbekommt, wer da plötzlich ganz unaufgeregt mitgeht.
Wie gut können wir uns doch da hinein versetzen. Wie oft haben wir in unserem Alltag das Gefühl, enttäuscht worden zu sein, oder so traurig zu sein, dass es uns das Herz zerreißt. Manchmal müssen wir Rückschläge hinnehmen, uns von Plänen verabschieden, die durchkreuzt worden sind, oder Krankheiten, die uns bis zum Äußersten fordern.
In solchen Lebenssituationen ist es dann oft ganz schwer, Jesus, der sich im Mitmenschen zeigt, zu erkennen. Und wir brauchen oft sehr lange um zu sehen.
Jesus kommt bei der Begegnung mit diesen beiden Männern gleich zum Wesentlichen: Was sei denn geschehen, dass sie so bedrückt sind? Warum seien sie niedergedrückt, was haben sie auf dem Herzen?
Das ehrliche Interesse und die Aufmerksamkeit Jesu an den Jüngern ermöglicht es ihnen, dass sie sich Luft machen.
Was könnten wir Jesus von uns erzählen, wenn er uns fragt: Was bedrückt dich denn so, wovor hast du so Angst, was hast du auf dem Herzen?
Und während sie redeten, sind sie weiter gemeinsam auf dem Weg. Jesus war ein Weg-Mensch. Er war immer mit Menschen auf Wegen, im eigentlichen oder im übertragenen Sinn, unterwegs und er sagte von sich selbst sogar „Ich bin der Weg und die Wahrheit“.
Die Jünger haben Vertrauen zu diesem Fremden gewonnen und tiefsinnig über den Glauben miteinander gesprochen. So laden sie ihn ein, am Abend noch bei ihnen zu bleiben. Und noch immer ist den Jüngern nicht bewusst, wen sie da eingeladen haben. Noch bricht es nicht durch. Es braucht anscheinend etwas, woran sie ihn erkennen können. Als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen:
Das Zeichen, das Ritual, mit dem alles klar wurde. Mit dem die Verbindung dann hergestellt war, die ganz ins Herz ging. Ein Augenblick, ein Moment der Erkenntnis, des Erschauerns. ER ist mit uns, ER ist nicht fort, wir sind nicht alleine. ER hat Wort gehalten.
Diese Botschaft kann uns auch heute Mut machen, kann uns zeigen, dass wir Jesus wichtig sind, dass er Wort hält und stets mit uns unterwegs ist. Oft im Verborgenen, im Kleinen, im Leisen, im Dunklen, in unbemerkten Momenten, aber immer da.

Halleluja

Ihre
Alexandra Hladky

@ Gebhard Fugel / gemeinfrei / Quelle: Wikimedia Commons

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