4. Fastensonntag
, 10. März 2024

10. Mrz 2024 | Ankündigungen, Fastenzeit, GuterGedanke, Spirituelles

In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus:
Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden,
damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat.
Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.
Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes geglaubt hat.
Denn darin besteht das Gericht: Das Licht kam in die Welt, doch die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse.
Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden.
Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.

Liebe Mitchristinnen und Mitchristen!
Freude schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium. Wir betreten Feuertrunken, Himmlische, dein Heiligtum.
I bin, sagn´s a Zwiedawurz´n, sie sag´n, es is nur da Neid. I sog, matschkern kennts, wos tuats denn dann groß mit der Gmiatlichkeit.
Haben Sie die beiden Textstellen erkannt? Zwei vollkommen unterschiedliche Liedtexte und doch haben sie als Grundlage dieselbe Melodie. Zum einen aus der neunten Symphonie von Beethoven, die „Ode an die Freude“ und zum anderen aus dem Lied „Alle Menschen san ma zwieda“ von Kurt Sowinetz.
Wie das Sprichwort eben sagt: „Jede Medaille hat zwei Seiten.“ Eine gute und eine schlechte, eine helle und eine dunkle. So wie es vielleicht auch im heutigen Evangelium scheint. Da ist unter anderem von Licht und Finsternis im Zusammenhang von gut und böse die Rede. Da haben wir davon gehört, wer gerichtet wird und wer nicht gerichtet wird. Das sind ja düstere Aussichten. Und das an diesem 4. Fastensonntag, der auch den Namen „Lätare – Freue dich“ trägt. Da frage ich mich, wo ist denn heute in unserer Kirche die Freude.
Wenn jemand ausgerechnet am heutigen Sonntag erstmals in die Kirche kommt, weil ihm wer gesagt hat „Komm, das ist der Freudensonntag!“, dann würde es mich nicht wundern, wenn er die Freude vergeblich sucht. Dabei ist es ja für mich grundsätzlich schon eigenartig, dass es zwei, ja nur zwei Sonntage im Kirchenjahr gibt, die speziell mit dem Namen Lätare bedacht sind. Es ist der dritte Adventsonntag und eben der heutige vierte Fastensonntag.
Aber ich möchte, dass jeder Sonntag für mich ein Freudentag ist. Ich komme doch in die Kirche, in diese, unsere Gemeinschaft, damit ich Freude und Kraft empfinden kann. Ich will draußen vor der Kirche nicht als Christ erkannt werde, weil ich mit gesenktem Kopf und traurigem Blick durch die Gegend schleiche. Sondern ich will, dass man mich fragt: „Wieso lächelst du so?“ und ich möchte antworten: „Weil ich vom Sonntagsgottesdienst komme!“
In der Adventzeit wird die Freude auch durch die Farbe der dritten Kerze gezeigt. Sie ist rosa – ein aufgehelltes Violett. Ja, aufgehellt! Würde ich dem heutigen Evangelium Farben zuordnen, dann wären das im ersten Moment nur schwarz und weiß. Aber wo sind sie die die vielen anderen Farben des Regenbogens und wann und wo kommen sie vor?

In Gottes Schöpfung gibt es nicht nur den Winter mit seinen kalten, dunklen Tagen und den Sommer mit seiner Gluthitze. Es gibt auch den Frühling mit einer Vielfalt an frischen Grüntönen und es gibt auch den Herbst mit seiner bunten Farbenpracht. Es sollen doch die Tage, an denen wir uns an den Dingen und den Menschen, die uns begegnen erfreuen überwiegen und wir sollen doch nicht mit Angst darauf warten, ob wir gerichtet werden, oder nicht. Aber was sollen uns dann die Worte des heutigen Evangeliums mitgeben?
Ich denke, vielleicht ist es so, wie an einer anderen, bekannten Stelle, wo es heißt. „Euer ja sei ein JA und euer nein sei ein NEIN.“ Wenn ich das auf den heutigen Text umlege, dann ist wohl gemeint, wir sollen sehr bewusst überlegen was wir tun und dann auch zu unserem Handeln stehen. Wir sollen nach dem Vorbild Gottes und nach dem Vorbild von Jesus leben. Dabei soll die Basis unseres Handelns und unseres Lebens Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Wertschätzung, Liebe und Freude sein. Wenn wir das versuchen, dann werden wir auf seiner Seite sein, in seinem Licht.
Im heutigen Evangelium heißt es auch: „Gott hat seinen Sohn in die Welt gesandt, weil er die Welt so sehr liebte!“ Nehmen wir uns das heute mit, dann ist dieser 4. Fastensonntag auch ein Freudensonntag. „Lätare – Freue dich“

Ihr Wolfgang Kanelutti

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